Katerstimmung beim HSV
Das hatte sich Marco Schnoor irgendwie anders vorstellt. Völlig erschöpft lässt sich der 34 jährige Abwehrrecke nach der 1:3 Niederlage beim TSV Kronshagen in einen Stuhl fallen. 24 Stunden zuvor gab er im Altenholzer Standesamt seiner Steffi das Ja-Wort. Ja sollte auch der HSV 16 sagen: Ja zum Sieg gegen Kronshagen, zur Tabellenführung. Dann hätte es wie bei Marcos Hochzeitsfeier am Abend zuvor ein rauschendes Fest werden können. Die Mannschaft begann allerdings, als wäre sie verspätet zum Standesamt erschienen.
Die Folge: Tiefschlafphase des HSV 16 beim Pass von Hussein, Glusk umdribbelt Torwart Schmedemann – 0:1 (6.). Erst danach war die Mannschaft für einen Festtag bereit. Doch die Chancenverwertung glich der Strumpfbandversteigerung am Abend zuvor. Wer bietet eine größere Chance? Von Malottkis 16 Meter Schuss strich am Tor vorbei und konnte als Pech angesehen werden (10), Kahls vergebener Kopfball aus acht Metern war ebenso unglücklich (21.). Doch bei Langes Pfostenschuss aus vier Metern (10.) und von Malottkis Lattentreffer aus spitzem Winkel raufte sich Trainer Mladenovic die Haare und wurde nicht Trau-, sondern Trauerzeuge. Charlet hatte dann aber scheinbar den Schlüssel zum Glück gefunden: Er vollendete den Spielzug über Wemmer und Lange aus sieben Metern mit links zum 1:1 Ausgleich (35.). Das Buffet schien eröffnet und der HSV 16 tanzte weiterhin Hochzeitswalzer mit der Kronshagener Abwehr. Doch von Malottki (40.) sowie Hansen-Weidemann (45.) vertanzten sich und vergaben so weitere gute Chancen. Der HSV 16 hatte die große Siegchance, doch wollte den Brautstrauß einfach nicht fangen.
In der zweiten Halbzeit spielte die Mannschaft dann wie Ehemann Schnoor sich nach drei Stunden Schlaf fühlen musste. Desorientiert, träge und ideenlos. Kaum noch Chancen, dafür Fehler en masse. Der Ball konnte nicht aus der Gefahrenzone geschlagen werden, Kullerball von Glusk – 1:2 (59.). Er präsentierte dann mit dem Abpfiff noch die Hochzeitstorte als Höhepunkt: Fulminanter Volleyschuss – Tor: 1:3. Statt Flitterwochen erwartet die Mannschaft nun Lauftraining.
Es spielten: Schmedemann – Christiansen, Hansen-Weidemann, Schnoor – Charlet, Lapatzki (80. Faber), Meyer (60.Woelk), Wemmer Kahl, Lange (67. Kristandt), von Malottki