Die Reserve kassiert empfindliche Niederlage gegen Süd Kiel
Bei herrlichem Herbstwetter und ausgestattet mit den „schwarz-weissen“ Heimtrikots des Sponsors Möwen Apotheke, verlor der Heikendorfer SV verdient – wenn auch um ein Tor zu hoch – gegen den FC Süd Kiel. Bereits vor dem Spiel drohte Ungemach, denn mit A. Christoph, C. Steffen, G. Wilke und H. Schöpke waren gleich vier Spieler von Erkältungen geplagt, wobei Schöpke gar nicht auflief und Steffen sowie Christoph wegen mangelnder Kräfte vorzeitig den Platz verlassen mussten.
Dies darf allerdings nicht als Erklärung für die schwache Partie der Heimelf geltend gemacht werden. Die Ostufertruppe, verstärkt durch von Malottki, Kasten und Geldt aus dem Ligakader, hielt sich nicht an die ausgegebene taktische Ausrichtung des Trainers. Süd wurde nicht erst an der Mittellinie attackiert, sondern bereits in der gegnerischen Hälfte, sodass die Räume zwischen Angriff und Abwehr zu groß wurden und unnötige Laufarbeit von allen Mannschaftsteilen verrichtet werden musste. Heikendorf kam nicht in die Zweikämpfe und ließ den Gast kombinieren. Des Weiteren verstanden es die Schwarz-Weißen erneut nicht, einen konstruktiven Spielaufbau aus der Abwehr heraus aufzubauen. Wieder einmal wurde viel zu häufig mit langen Bällen operiert, da es kaum Anspielstationen im Mittelfeld gab. Die Stürmer hingen oft gänzlich in der Luft. Dieses Manko gilt es in den nächsten Trainingseinheiten abzuschaffen. In den ersten 30 min. gab es kaum nennenswerte Torraumszenen. Aus heiterem Himmel fiel dann das 0:1 durch Dalpiaz, dem allerdings ein klares Foulspiel des Flankengebers voranging. Zwei gute Ausgleichsmöglichkeiten durch von Mallottki (sein Schuss wurde auf der Linie geklärt) und Schnoor (nach wunderbarem Doppelpass alleine vor dem Tor, wobei sein Schuss glänzend vom starken Wrage pariert wurde) blieben vor der Halbzeit ungenutzt.
Im zweiten Abschnitt hatte sich der Gastgeber fiel vorgenommen und schaltete nun den Vorwärtsgang ein. Nachdem Wilke (er hatte Glück, dass der Schiedsrichter ihn wegen einer unnötigen Äußerung vor dem Wechsel überhaupt noch mitspielen ließ) noch aus kurzer Distanz scheiterte, kam nach einem Eckball Geldt im Strafraum am Ball und sein von der Latte abprallender Ball wurde von „Locke“ von Malottki über die Linie geköpft (59min.). Wer jetzt dachte, das Spiel könnte zu Gunsten der Heimelf kippen, wurde bereits 2min. später mit dem 1:2 eines Besseren belehrt. Eine gut getimte Flanke auf dem ersten Pfosten konnte Faber nicht mehr erreichen, Sunder war einen Schritt schneller als sein Gegenspieler und versenkte. Dieses Tor durfte so nicht fallen und wirkte demoralisierend auf die Ostuferkicker.
Die Kieler spielten die letzte halbe Stunde mangels Aufbäumens des HSVs recht souverän herunter und erzielten in der 77. und 87. min. zwei weitere Treffer, wobei dem 1:3 zwei Handspiele vorausgingen und der Torschütze auch noch im Abseits stand. Aber auch ohne die zwei regelwidrigen Tore hätte der HSV wohl kaum Zählbares erspielen können, denn auch in den letzten Minuten wurde der Ball trotz klarster Chancen nicht im Tor untergebracht. Geldt scheiterte erneut an einem Spieler auf der Linie, nachdem der Torwart bereits ausgespielt war.
So musste der Gastgeber schließlich mit ansehen, wie der Gast aus Kiel singend und hüpfend die drei Punkte mit an die Moorteichwiese nahm.
Einen Heimkomplex entwickelten:
Faber, Christoph (ab 67. Bremert), Sydow, Kasten, Schnoor, Mundt, Johannsen, Wilke, Geldt, von Malottki, Steffen (ab 46. Hermsen)
nicht eingewechselt. H. Schöpke