Endlich ist es soweit – unser Heikendorfer Kult-Idol Uwe Pelzel schreibt Kinogeschichte.
Der Film wird vorerst NUR am 04.06.2009, um 20 Uhr im Metrokino Kiel zu sehen sein.
In der Heikendorfer Bücherinsel oder –> HIER <-- könnt ihr zudem die DVD erwerben.
Das Kino hat nur 400 Plätze also haltet euch ran liebe Peller Fans!
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Film-Dokumentation „Uwe geht zu Fuß“
Pressemitteilung zur Premiere und DVD-Veröffentlichung
Premiere:
Am 3.Juni 2009 um 20 Uhr hat die Dokumentation „Uwe geht zu Fuß“ im Metro-Kino in Kiel Premiere. Veranstalter sind das Sozialministerium Schleswig-Holstein und der Landesverband der Lebenshilfe Schleswig-Holstein. Anwesend ist neben dem Regisseur Florian von Westerholt und dem Protagonisten Uwe Pelzel auch Staatssekretär Dr. Hellmut Körner, der die Veranstaltung eröffnen wird. Die Premiere ist geschlossen.
Eine zweite Vorstellung im freien Verkauf ist für den 4. Juni um 20 Uhr angesetzt.
Vorbestellungen sind ab sofort unter folgender Rufnummer möglich: 0431-220 7890. Bei entsprechender Nachfrage kann die Laufzeit des Filmes verlängert werden.
Die DVD erscheint am 4.Juni und ist über den Buchhandel zu beziehen.
Die Produktion wurde gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Trailer: http://vimeo.com/channels/uwegehtzufuss
Über den Film:
In einer Zeit, in der Menschen, die nicht der Normvorstellung unserer Gesellschaft entsprechen, schon lange in spezialisierte Einrichtungen ausgegliedert werden, kommt ein Film, der zeigt, was uns verloren geht. Dies ist ein Film über Inklusion, ein Traum, der nun selbst in einer UN-Konvention manifestiert wurde. Hier wird er gelebt.
„Dat is uns Uwe“ heißt es in Heikendorf, einer 8000-Seelen Gemeinde an der Kieler Förde. Uwe Pelzel, Jahrgang 1943, gehört zu den ältesten Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland. Dieser Film zeigt ihn und seine Gemeinde, die mit ihren gewachsenen Strukturen den politischen Begriff „Inklusion“ weder kennt noch braucht. Uwe ist 1. Betreuer des Fußballvereins, Schauspieler der Theatergruppe, Namensgeber des Uwe Pelzel-Tennis-Cups, spielte Tischtennis, war Dirigent der Show-Brass Band, Löffelträger der Altheikendorfer Knochenbruchgilde, Kassierer beim Rassegeflügelzuchtverein, zudem ein bekanntermaßen guter Tänzer und zu seinem 50. und 60. Geburtstag wurden Feste veranstaltet, von denen man heute noch spricht. Florian von Westerholt zeigt Uwe Pelzel und seine Gemeinde in einem Film mit einzigartigen Bildern und Geschichten, die Freude und Hoffnung machen. Sie offenbaren ganz nebenbei, wie wichtig die Vielschichtigkeit unserer Gesellschaft und unsere traditionellen, sozialen Strukturen für unsere Gegenwart und Zukunft sind.
Nachdenklich, witzig, äußerst unterhaltsam und immer wieder überraschend.
Reaktionen zum Film (Preview in Endfassung):
"Voller Humor und Liebe zeichnet der Film ein Porträt von Uwe und seinem Heikendorf. Er zeigt: es ist möglich! Dieser Mensch ist anders und er gehört einfach dazu. Es war mir eine Freude, Uwe in "seinem" Film zu sehen, weil dieser nicht eine Botschaft vermitteln will, sondern ein offenes Kunstwerk ist, das einfach erzählt und so das Herz des Betrachters anrührt und ihn weiter denken lässt.
Matthias Ristau, Pastor an der Sozialkirche St. Matthäus in Kiel-Gaarden "
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„Der Film hat mich:
Zum Nachdenken über mein eigenes Verhalten gebracht
in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt: Freude, Begeisterung aber auch Respekt vor der Lebensleistung von Uwe und seiner Schwester
Warum kann Heikendorf nicht überall sein?“
Rainer Dillenberg, Geschäftsführer der Lebenshilfe Landesverband Schleswig-Holstein e.V.
Statements von Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht und Staatssekretär Dr. Hellmut Körner folgen in Kürze
Über Uwe Pelzel:
Uwe Pelzel wurde am 14.Juni 1943 in Heikendorf bei Kiel geboren. Er besuchte nie eine Schule oder eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung, kann weder lesen noch schreiben, arbeitete aber regelmäßig, unter anderem bei einem Tischler, der Gemeinde, als Zeitungsausträger und 10 Jahre lang beim örtlichen Bierverlag Deppe als Hilfe bei der Auslieferung von Getränken. Bei einem Autounfall zog er sich als Beifahrer einen Hüftschaden zu, der heute noch seine Beweglichkeit einschränkt.
Seit dem Tode seiner Eltern lebt er bei seiner Schwester Inge Stern in Heikendorf.
Die Gemeinde Heikendorf liegt etwa 13 km entfernt von der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins an der Kieler Förde.
Das Down-Syndrom:
Bei Menschen mit Down-Syndrom sind das 21. Chromosom oder Teile davon dreifach (Trisomie) vorhanden. Daher lautet eine weitere übliche Bezeichnung Trisomie 21. Sie tritt bis auf wenige Ausnahmen zufällig auf. Neben den typischen körperlichen Merkmalen sind in der Regel die kognitiven Fähigkeiten des betroffenen Menschen beeinträchtigt. Der englische Neurologe und Apotheker John Langdon-Down beschrieb das nach ihm benannte Down-Syndrom 1866 zum ersten Mal unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten.
Das Down-Syndrom fällt in die Kategorie der Chromosomenstörungen und ist mit einer auf 700 Geburten die Häufigste. Meist können betroffene Kinder alltägliche Fähigkeiten und auch Lesen und Schreiben erlernen. Das persönliche Umfeld, der Umgang und die Akzeptanz in Familie und Gesellschaft haben maßgebliche Bedeutung für die Entwicklung und die Lebenserwartung eines Menschen mit Down-Syndrom.
Die Lebenserwartung von Europäern mit Down-Syndrom ist von durchschnittlich 9 Jahren (1929) auf 60 Jahre (2004) gestiegen, insbesondere da Organfehlbildungen heutzutage in der Regel sehr gut behandelt werden können. Mittlerweile erreicht jeder zehnte Mensch mit Down-Syndrom das 70. Lebensjahr.
Innerhalb der pränatalen Diagnostik kann heute das Down-Syndrom fast sicher bestimmt werden. Die entsprechende Diagnose führt in 90 % aller Fälle zum Schwangerschaftsabbruch.
Dieser Film kann und soll in der anhängigen Diskussion zur Entscheidungsfindung beitragen.
Über den Regisseur:
Florian von Westerholt ist 1961 in Bremen geboren, 1985 nach Kiel gezogen und lebt seit einigen Jahren in Heikendorf an der Kieler Förde. Von 1992 bis 2004 war er Mitarbeiter des NDR und ist seitdem freischaffender Autor, Film- und Audioproduzent für verschiedene öffentlich-rechtliche Sender und Unternehmen.
Daten:
Länge Hauptfilm: 78 Min.
Kamera: Sony XDCam EX1 / Letus Extreme 35-mm-Adapter
Ausgangsformat: HD 720/50p
Drehzeit: April bis November 2008
Extras auf der DVD
- Über die Lebenserwartung von Menschen mit Down-Syndrom:
Interview mit der Pädagogin Kristin Nicolaisen / Stiftung Drachensee
- Entfallene Szenen: Bilder von Heikendorf, Uwe spielt Elfer raus
- 3 Trailer