Süd Kiel fährt erste Punkte ausgerechnet gegen Heikendorf ein
Musste es so kommen? Eine Niederlage gegen den Letzten von der Moorteichwiese? Gegen eine Mannschaft, die noch keinen einzigen Punkt auf der Haben-Seite verbucht?? Geht man der Sache genauer auf den Punkt, sieht man: Ja, es musste!
Bekanntlich gibt es ja mehrere Faktoren, die ein Spiel entscheiden. Zum Einen ist natürlich die fußballerische Leistung ausschlaggebend, andererseits ist es auch wichtig, was in den Köpfen vorgeht. Da beide Aspekte von den Heikendorfer Spielern am vergangenen Sonntag vollkommen außer Acht gelassen wurden, blieben die drei Punkte verdientermaßen bei den Hausherren. Zwar ging man auf einem schwer bespielbaren Acker bereits früh nach einer Ecke durch Markward in Führung (14.), von einem vernünftigen Spielaufbau konnte auf Seiten der Gäste aber kaum die Rede sein. Vielmehr stimmte in der Defensive die Zuordnung nur selten und durch Fehlpässe lud man den Gegner immer wieder in die eigene Hälfte ein. So konnte Süd Mitte der ersten Halbzeit ausgleichen (25.). Auch die Heikendorfer Offensive erschien weiterhin harmlos und man ging mit einem unguten Gefühl in die Pause.
Bezeichnenderweise war es ein Torwartfehler, der die erneute Gästeführung (58., Obels) begünstigte. Doch anstatt die Führung auszubauen, ließ man wie in der ersten Halbzeit alles vermissen, was in so einem Spiel notwendig ist, da man wohl annahm, das Ergebnis gegen das Tabellenschlusslicht irgendwie über die Zeit zu retten. Im Gegensatz dazu gaben die Kieler nicht auf und konnten nach einem Konter erneut ausgleichen (65.). Spätestens jetzt fiel den Heikendorfern nichts mehr ein, zumindest diesen einen Punkt zu sichern und der aus abseitsverdächtiger Position erzielte Siegestreffer der Gastgeber (79.) war traurigerweise schon fast logische Konsequenz.
Natürlich sind solche Spiele schwieriger, als die nackten Zahlen es erahnen lassen, schließlich kann man gegen einen solchen Gegner „nur verlieren“. Aber nach den letzten zwei Spielen ist man einer mit einer Mischung aus Überheblichkeit und Unfähigkeit an die Sache herangegangen, die konsequent bestraft wurde.
HSV II:
L. Faber – P. Johannsen, B. Sydow, J. Festersen (Hundsdörfer) – A. Christoph, N. Kristandt, L. Behnke (Taudien), D. Veselinovic, N. Markward, – M. Obels, A. Rex.