Als der Schiedsrichter um 16.45 das HSV 16 Heimspiel gegen den PSV Union Neumünster abpfiff, gab es bei den Zuschauern viele fragende und verwirrte Gesichter. Gerade für die treuen HSV 16 Fans war irgendetwas anders. Sie erlebten furiose Siege und enttäuschende Niederlagen. Aber gab ese schon einmal ein 0:0? Nein, gab es nicht! Nach 158 Spielen unter der Regie von Trainer „Miki“ Mladenovic war es das erste torlose Unentschieden.
Woran lag es? Vermutlich ist es einfach die Aufgabe der Polizei, für Recht und Ordnung zu sorgen. Die 11 Spieler des Polizeisportvereins aus Neumünster nahmen – natürlich in grünen Trikots – ihre Aufgabe gewissenhaft wahr. Sie verteidigten geschickt das eigene Tor, verhinderten HSV 16 Rudelbildungen in der Gefahrenzone und erteilten speziell in der ersten Halbzeit jedem im eigenen Strafraum Platzverbot. So entstanden kaum Torchancen und Laufduelle erinnerten an den Straßenverkehr, wo Autofahrer einen Polizeiwagen partout nicht überholen, weil dieser böse reagieren könnte. Nur von Malottki wollte sich im Polizeiregister mit einem Tor verewigen, doch bei seinem Kopfball aus 7 Metern wirkte die Tatwaffe Ball wie eine Attrappe (34.). Für Union Neumünster aber eine Provokation und Grund zum Gegenangriff: Flanke Begas, Kopfball Kollwitz – aber „Schimi“ Schmedemann, eigentlich Soldat, bewachte und verteidigte sein Tor mit einer glänzenden Parade (42.). Der 28 jährige Keeper konnte nach seiner roten Karte, die er mit zwei Wochen Sperre absitzen musste, in dieser „Untersuchungshaft“ seine Qualitäten bündeln und zur Hochform auflaufen. Ob mit Füßen (41.) oder Fäusten (67.). Er schien unverwundbar und parierte bravourös. Zu selten gab es HSV 16 Proteste gegen die Angriffe der Polizei. Die blieben von Wemmer (70.) Lange (73.) und von Malottki (78.) aber ungenutzt. So blieb es beim gerechten und friedlichen Unentschieden.
Es spielten: Schmedemann – Stelzl, Schnoor (60.Lange), Hansen-Weidemann – Charlet (66. Christiansen), Lapatzki, Woelk (60. Stagneth), Faber, Wemmer – von Malottki, Kahl