Heiß, heißer, HSV 16
Das vergangene Wochenende war kalt – eiskalt. Was macht man bloß dagegen? Einen
Punsch? Nein. Vielleicht eine dicke Jacke oder eine lange Unterhose? Schon gar
nicht! Das beste Gegenmittel gab es auf dem Heikendorfer Sportplatz – da waren
sich die gut 200 Zuschauer einig.
Vor dem Spiel kamen sie vermutlich aufgrund
der kalten Temperaturen um den Gefrierpunkt skeptisch mit Punsch, dicker Jacke
und langer Unterhose. Nach 90 Minuten mussten sie sich dann aber wohl fühlen wie
nach einem Saunagang. Denn was der HSV 16 gegen den bislang stärksten Gegner –
Büdelsdorfer TSV – bot, war heiß. Heiß, wie ein Aufguss in der Sauna oder der
Schuss im Punsch. 4:3 lauteten die kalten Zahlen nach einem hitzigen und heiß
umkämpften Spiel. Es war das erhoffte Spitzenspiel um den kühlen Gipfel der
Bezirksoberliga: Zweiter gegen Vierter! Nach 10 Minuten jedoch gefror dem HSV 16
Anhang nahezu der Atem, die Mannschaft stand wie Eisblöcke, während Trainer
Mladenovic wie ein Vulkan kochte. Was war geschehen? Heißsporn Tim Wulff köpfte
eine Flanke wuchtig aus fünf Metern zum 0:1 (6.). Nur vier Minuten später: Foul
von Lapatzki im Strafraum, Hardt verwandelte den Elfmeter eiskalt statt
warmherzig zu vergeben – 0:2. Wer dachte, dass der HSV 16 gegen die stärkste
Defensive und exzellente Kontermannschaft aus Büdelsdorf auf dünnem Eis
weiterspielte und womöglich mit einer Packung einbrechen würde, sah sich
getäuscht. Sie spielte fortan am physischen Siedepunkt, am absoluten Limit und
wurde belohnt: Keeper Merzwiak glitschte der Ball wie ein Schneeball durch die
Finger, Kristandt hellwach – Tor! 1:2 (29). Dann Steilpass auf Wemmer, der
verbrannte sich bei dem Blitzantritt nicht etwa die Füße, sondern flankte in die
Mitte, Kopfball Lapatzki – Tor! 2:2 (35.). Halbzeit: Diese Aufholjagd ging an
die Substanz, die Spieler ließen sich in der Kabine auf die Bänke fallen. Frage
von Madenovic: „Ist jemand kaputt.“ Alle dachten das gleiche, aber sie
schwiegen. Brennstoff nachfüllen, Akkus aufladen und wieder raus in die Kälte.
Auftrag: Ein vorzeitiges Feuerwerk abbrennen. Von Malottki mit Querpass auf
Wemmer, Flachschuss, Tor! Die Führung (55.). Wemmer war jetzt endgültig heiß
gelaufen: Alleingang, ein Schuss, ein Tor – 4:2 (66.) Danach blieben noch Kräfte
für den Jubel, dann ließen diese aber nach: Aus dem Getümmel das 4:3 (72.). Es
hieß fortan: Bibbern und Zittern – Abpfiff! Der kalte Winter kann kommen, denn
das Gegenmittel bringt der HSV 16. Es spielten: Schmedemann – Charlet, D.Müller,
Stagneth – Christiansen, Lapatzki, N.Faber (46. Woelk), Wemmer (69. Lange), Kahl
– von Malottki (77. Meyer), Kristandt