Als Maik Obels, der von der Reserve hochgezogen worden war, in der 12.Minute volley zur 1:0-Führung traf, ahnte noch niemand der über 300 Zuschauer was sich hier auf dem Heikendorfer Sportplatz entwickeln sollte.
Spielerisch waren die Gäste klar überlegen, konnten sich in der ersten Hälfte aber nur wenige Torchancen erspielen. Stahl scheiterte zweimal als er vor Spielertrainer Borger im Tor auftauchte. Ein Schuss ging knapp daneben und ein Fallrückzieher verfehlte sein Ziel nur wenige Zentimeter. In der 25.Minute befreite sich der HSV per Konter und Obels lief allein auf Weidner im Tor der Preetzer zu, doch dieser parierte glänzend. In der 32.Minute herrschte Unordnung im HSV16-Strafraum. Stahl legte den Ball hoch auf den 11m-Punkt, von wo aus Degdo Borger zum 1:1 überlupfen konnte. In der 36.Minute dann eine diskutable Situation. Der Gästekeeper wurde von seinem eigenen Mann angegangen und fiel. Die unberechtigten Beschwerden beim Schiedsrichter brachten ihm den gelben Karton und der Mannschaft einen Freistoss ein. Diesen setzte Borreck in die Mauer, wobei ein Schusterstädter den Ball mit der Hand abwehrte. Da dies im Strafraum geschah, folgte logischerweise ein Strafstoss den Borreck sicher verwandelte.
Nach dem Pausentee erhöhte Preetz nochmal das Tempo und schnürte die Heikendorfer in der Abwehr ein. Es dauerte bis zur 56.Minute bis sich der starke Florian Ziehmer den ball schnappte und die gesamte Hintermannschaft nebst Torhüter düpierte. Der Ausgleich. In der Folge ging es nur in eine Richtung nämlich auf das Heikendorfer Tor. Allerdings war der PTSV nicht so zwingend, wie wohl der ein oder andere Zuschauer gedacht hatte. Einzig nennenswert war ein Freistoss von Torven Ziemer, der gegen den Pfosten klatschte (68.). Zuvor verpasste ein Tripaldi-Aufsetzer knapp das Gehäuse der Preetzer. (61.min.). Ein weiterer Konter brachte abermals die Führung für den HSV. Obels bekam den Ball vor der Strafraumgrenze, liess die Abwehrspieler wie Fahnenstangen aussehen und netzte zum vielumjubelten Treffer (72.). Leider war das nicht der Schlusspunkt. Gästetrainer Blank hatte bei seinen Einwechslungen ein glückliches Hänchen bewiesen. Zwei Minuten vor Abpfiff traf Büssau zum letztendlich auf Grund der fortgeschrittenen Spielzeit bitteren aber verdienten 3:3 Unentschieden.
Heute hat die Mannschaft die Heikendorfer Tugenden ausgepackt. Mit Kampfgeist und Disziplin bot man den hochfavorisierten Gästen die Stirn. Den bisher besten Torschützen der Schleswig-Holstein-Liga, Stahl, konnte man fast aus der Partie nehmen und liess nur wenige Torchancen zu. Offensiv wurden Nadelstiche in Form von Kontern gesetzt, die zu Torerfolgen führten. Kann man an diese Leistung anknüpfen, so wird man die nötigen Punkte im Kampf um den Klassenverbleib einfahren können.
„Hat Zalando auch Stiefel aus Glas?“ fragten sich:
Patrik Borger 1 – Ferhat Yourtseven 27, Haris Osmanovic 5, Jan Wieland 19, Alexander Rex 16 – Thomas Borreck 10 (59.: Rune Mangelsen 26), Torge Philipowski 8, Michael Kaiser 21, Jan Philipp Bange 28 – Donato Tripaldi 7 (77.: Andre Wieland 18), Maik Obels 12
Sebastian Schliewe 25, Patrick Hörhold 2, Piet Lukas Akkermann 4, Marcel Schwantes 9, Leif Celik 24 wurden nicht eingesetzt