Nach der 0:1 Niederlage vom letzten Wochenende gegen Dänischenhagen hatte man sich, weiterhin in Abwesenheit von Trainer Sydow (Urlaub), viel vorgenommen. Die Hoffnung auf den zweiten Auswärtsdreier stieg, als sich zum Treffen in Kiel um 15 Uhr mit Marco Schnoor und Maik Stagneth auch zwei Spieler aus dem Stamm-Ligakader einfanden. Außerdem stand mit Volkmar Meyer, eine zuletzt beruflich oder privat verhinderte, erfahrene Kraft zur Verfügung.
Dementsprechend konzentriert und überlegen gestaltete sich auch die erste Halbzeit zu Gunsten der Gäste, trotz Gegenwirken des Schiedsrichters, der zwei glasklare Foulelfmeter (wie auch sonstige kleine Aktionen) für den HSV nicht pfiff. Der Ball lief ordentlich durch die eigenen Reihen und der Gastgeber fand kaum statt. Das 1:0 fiel nach einem langen Pass von Degenhard auf Hoffmann, der den Ball einmal aufspringen ließ, um ihn dann vom Strafraum-Eck mit links aus der Luft und vollem Lauf unhaltbar für den Eintracht-Keeper ins Netz zu jagen (21.). Johansen und Simsek mit zwei Fernschüssen, sowie Schnoor (2x) und Meyer per Kopf konnten diese Führung bis zur Pause leider nicht weiter ausbauen. Der Absteiger aus der Kreisliga kam in der ersten Hälfte zu einer Riesenchance, welche Faber allerdings ganz stark zu Nichte machte.
In der Pause nahm man sich vor, die von Berti Vogts so oft zitierte „kontrollierte Offensive“ genauso fortzusetzen, denn man hatte die Eintracht recht gut im Sack. Direkt mit dem ersten Angriff der zweiten Hälfte fiel auch schon das 2:0 für die Gäste. Die einzige Spitze Hoffmann setzte sich auf rechts gegen zwei Gegenspieler durch und seinen Pass zurück an den Elfmeterpunkt nutzte Stagneth mit dem linken Außenriss entgegen der Keeper-Laufrichtung zur vermeintlichen Vorentscheidung. Das dachten nämlich anscheinend alle! Wie sonst lässt sich erklären, dass das Fußball spielen anschließend nahezu eingestellt wurde und nur noch verwaltet werden sollte. Allerdings stellte sich heraus, dass wir weder Bayern Münschen sind, noch den Schiri (wie Sa. die Bayern) auf unserer Seite hatten. Statt für uns, zeigte dieser nämlich in der 60. Minute für den Gastgeber nach einem umstrittenen Schnoor-Handspiel auf den Punkt. Den folgenden Strafstoß verwandelte der gastgebende Kapitän sicher. In der 74. Minute segelte eine gute Flanke in den HSV-Strafraum, an die weder Faber noch Müller ran kommen konnten, Konsequenz: der Ausgleich per Kopf! 2:2. Eintracht gewann noch mal Oberwasser und machte in den Schlussminuten Druck, große Chancen gab es aber auf beiden Seiten nicht mehr.
Fazit: gerechtes Unentschieden, jede Mannschaft war je eine Halbzeit überlegen. Den nächsten Dreier gibt es hoffentlich kommenden Samstag gegen den Tabellen-2. UT Kiel zu bejubeln, Anstoß ist um 16:30 Uhr in Heikendorf.
Torfolge:
0:1 Hoffmann (21.)
0:2 Stagneth (46.)
1:2 (61.)
2:2 (74.)
Es spielten:
L. Faber – L. Degenhard – Müller, M. Reif (83. Wachal) – Meyer – Stagneth, Simsek, Schnoor, Johansen (87. Jezek) – Schöpke (76.Dahlinger) – Hoffmann