Niedrige Temperaturen, Schneeschauer und der Heikendorfer Schotter. Unter diesen Bedingungen fand in Heikendorf am Ostermontag das erste Spitzenspiel in 2008 statt. Die Sorgenfalten von Trainer Sydow sollten noch tiefer werden: H. Schöpke in Barcelona, und diverse angeschlagene Spieler (G. Wilke, B.Sydow, C.Steffen, L. Degenhardt) und weniger Ligaunterstützung als sonst, T.Borrek, M.Schnoor und später C.Steffen.
Die Spieler der SG Post/Holstein liefen im holsteintypischen „Störche-Design“ auf und machten in den ersten 20 Minuten mächtig Druck. Der Ball lief nur bei den Postlern gefällig durch die Reihen und sporadisch kamen K.Rautenberg und M.Obels zu entlastenden, kleinen Chancen. Vor allen Dingen der früher in Heikendorf spielende Claudio Hlusic demonstrierte ein ums andere mal sein Können. Torchancen waren allerdings auf beiden Seiten keine zu verzeichnen. Wie in „Spitzenspielen“ häufiger sind es die individuellen Fehler, die zu Chancen und Toren führen. Der unter Schmerzen aufgelaufene G.Wilke sorgte in der 12. Minute nach einem „Blackout“ für die erste Großchance. 20 Meter vor dem Tor verunglückte sein Pass auf A.Steffen und der dadurch freigespielte Sturmführer der Gäste besorgte humorlos die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung. Allerdings reagierte der amtierende Tabellenführer angemessen. Unter motivierenden Worten des starken M.Schnoor und mit steigendem Selbstvertauen schafften es die Zweite das Mittelfeldspiel der Poststörche zu neutralisieren und selbst Chancen zu erarbeiten. Wehrmutstropfen am Rande, in einer Abwehraktion am eigenen Strafraum verletzte sich Kai Rautenberg und wurde gegen L.Degenhard (spielte dann Libero und G.Wilke wechselte in das Mittelfeld) ausgetauscht. Ein kluger Schachzug, da G.Wilke im Mitelfeld immer stärker wurde und L.Degenhard hinten den „Laden konsequent dicht“ machte. Auch B.Sydow und A.Steffen gewannen zunehmend ihre Zweikämpfe gegen die sehr beweglichen Stürmer.
Der heisse Pausentee und der Wechsel des guten aber ausgepumpten D.Dahlinger gegen den Nachzügler C.Steffen liessen einen anderen, stärkeren HSV erkennen. Der Ball lief sicherer durch die Reihen und dem spielstarken Gegner wurde durch erhöhtes Engagement der „Schneid“ abgekauft. In der 55.Minute führte eine scharfe Flanke von P.Johannsen von der rechten Seite zu einem wohl unabsichtlichen aber strafstosswürdigen Handspiel. Der auf Wiedergutmachung sinnende G.Wilke verwandelte nervenstark zum verdienten Ausgleich. Weitere sehr gute Einschußmöglichkeiten durch P.Johannsen, C.Steffen und M.Obles blieben leider ungenutzt. Auf der anderen Seite sind bis auf einen Freistoß und eine knappe Abseitsentscheidung alle Angriffsbemühungen der Störche abgefangen worden.
Über die 90 Minuten betrachtet ist die Punkteteilung gerecht. In einem guten A-Klasse Spiel standen sich zwei Mannschaften auf Kreiliganiveau gegenüber.
An dieser Stelle sollte ausdrücklich die hervorragende Schiedsrichterleistung hervorgehoben werden. Zusätzlich war das Spiel extrem fair und geprägt durch sportliche Atmosphäre.
Den Osterhasen auf dem Schotter vermissten:
L.Faber – G.Wilke, A.Steffen, B.Sydow – M.Schnoor, T.Borrek, Max, D.Dahlinger, P.Johannsen – K.Rautenberg, M.Obels
Dazu: L.Temmel, C.Steffen, Manni, L.Degenhard