Rot-Blondes Remis des HSV 16
Beim TV-Duell am vergangenen Sonntag wurde viel geredet, jedoch wenig gesagt. Fast vier Stunden vorher wurde dagegen beim Bezirksoberliga-Duell ein Satz gesprochen, der an Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig ließ. „Verp… dich, du Idiot“, lauteten in der 58. Minute Torwart Schmedemanns Worte.
Damit drückte er den Unmut gegen Suchsdorfs Schröder aus, der ihn beim Abschlag behinderte. Zugleich tat er dies jedoch in einer Lautstärke, für die weder für die etwa 250 Zuschauer noch für Schiedsrichter Hahn ein Mikrofon nötig war. Es stand zu dem Zeitpunkt 2:1 für den HSV 16. Die Mannschaft von Trainer Mladenovic hatte das Spiel mit einem Kraftakt scheinbar gedreht und stand vor dem wichtigen vierten Saisonsieg. Die erste Halbzeit war von taktischen Zwängen geprägt. Jede Mannschaft war bedacht, bei der starken Offensive des Gegners keine Fehler zu begehen. Die Folge: Wenige Torchancen, lethargisches Tempo. So war es Phillip Woelk, der Dynamik ins Spiel brachte. Allerdings negativ: Er foulte ungeschickt an der Strafraumgrenze Gegenspieler Hussein – Elfmeter. Der gefoulte verwandelte sicher zum 0:1 (34.). Danach begann der blonde Kopf von Mittelfeldmann Charlet heller denn je zu leuchten. Nur dank seiner Steilpässe (25., 38.) entstanden Torchancen für den HSV 16, die von Malottki beide Male knapp verpasste. So war es der 22 jährige Auszubildende, der meisterlich selbst vollendete. Er setzte sich unnachahmlich gegen die robuste Suchsdorfer Abwehr durch, Schuss, Tor – 1:1 (42.).
Zwei Minuten nach der Halbzeit bewies er, dass sein Kopf nicht nur zum stylen, sondern auch zum Toreschießen geeignet ist. Flanke, Kopfball – Tor! Das 2:1 (47.). Der Sieg schien nah, doch nach Schmedemanns Aussetzer bekam das Spiel eine neue Dramaturgie: Das rote Objekt, was Schiedsrichter Hahn über seinem Kopf hielt, war nicht sein Kamm, sondern die angemessene Karte für den Keeper. Weiter ging es mit 10 Mann und Ersatztorwart Ohlmann. Dieser hätte zum Held avancieren können, wurde dagegen leider nur zum tragischen: Eine Flanke konnte er nicht festhalten, Abstauber Hussein – 2:2 (88.). Der Endstand zwischen HSV 16 gegen SSV. Ein Duell mit mehr Spannung als im TV vier Stunden später, jedoch ebenso Remis.
Es spielten: Schmedemann – Stelzl, Hansen-Weidemann, Schnoor – Stagneth, Charlet, Woelk (46. Lapatzki), Faber (58. Ohlmann), Wemmer – Kahl, von Malottki (80. Lange)