Glanzloser HSV 16 Jahrmarkt dm. „Gewinne, Gewinne, Gewinne!“ So tönt der Ruf eines Losverkäufers über jeden Jahrmarkt. Das hatte der HSV 16 auch beherzigt. Acht Siege in neun Spielen, davon sechs in Folge. Völlig verdient standen die Heikendorfer auch auf dem 1. Tabellenplatz in der Bezirksoberliga. Aber irgendwie hatte das Team wohl den Satz überhört, den der Losverkäufer ebenfalls immer ruft: „Aber ein bisschen Mitspielen muss man schon.“
Und mitgespielt hatte der HSV 16 bei den zwei Niederlagen in Folge definitiv nicht. Acht Gegentore in 180 Minuten – die Mannschaft entwickelt sich so zur Schießbude der Liga. Dort gibt es keine Rosen oder Teddybären, sondern Nieten in Form von Niederlagen. Speziell das 0:4 im Heimspiel gegen den TSV Bordesholm war enttäuschend.
Der HSV 16 spielte im Zweikampf weich wie Zuckerwatte und bewegte sich orientierungslos wie in einem Spiegelkabinett. Bordesholm dagegen robust wie ein Autoscooter Die logische Konsequenz dann das 0:1 (33.): Lapatzki so weit weg von seinem Gegenspieler Sielas und Schmedemann so weit entfernt von seinem Tor wie ein Jahrmarktgreifer vom Fang eines Kuscheltieres. Ein Lupfer, ein Tor! Sielas machte die HSV 16 Defensive auch sechs Minuten später nass wie in einer Wildwasserbahn – das 0:2 (39.).
Die Heikendorfer auch in der zweiten Halbzeit ein einziges Kinderkarussell. Sie wurden von Kuberski (0:3, 55.) und Rogge (0:4, 73.) voll getroffen wie Lukas. Für die überraschten HSV 16 Anhänger eine Fahrt mit der Geisterbahn. Das spielerische Riesenrad wurde abmontiert. Die Lichter ausgeschaltet. Ein glanzloser HSV 16 Jahrmarkt.
Es spielten: Schmedemann – Schramm (58. Faber), Petersen, Hansen-Weidemann – Müller (46. Charlet), Lapatzki, Cakir (53. Jaensch), Wemmer, Kristandt – von Malottki, Lange