Wenn Fußballer Fußball erklären.
Nach den dürftigen Leistungen der Vorwochen musste sich beim HSV 16 etwas ändern, wollte er das Ziel Aufstieg nicht aus den Augen verlieren. So zeigte sich die Mannschaft selbstkritisch – auch sich selbst gegenüber (Andi Möller) und wollte vor dem Auswärtsspiel in Friedrichsort, welches das nächste und schwierigste war, frei nach der Polsterschen Devise agieren: „Entweder oder – voll oder ganz!“
So begannen die elf Freunde dann auch bei bestem Fritz-Walter Wetter voller Elan und ließen den runden Ball, der seit Sepp Herberger bekanntlich der schnellste Spieler ist, schnell durch die eigenen Reihen zirkulieren. Kristandt auf Woelk, der mit Manni Kaltz Gedächtnisbananenflanke auf Wemmer, Schuss, Tor – 1:0 (10.). So hätte es weitergehen können. Ging es aber nicht, denn erstens kam es anders als die Mannschaft zweitens dachte: Das Chancenplus war plötzlich ausgeglichen (Lothar Emmerich), Friedrichsort drängte. Der HSV 16 wollte kein Gegentor, was bis zum Gegentor ganz gut klappte (Thomas Häßler). Zunächst parierte Schmedemann klasse, doch nach der anschließenden Ecke machte es Ding, Dang, Dong und eben nicht nur Ding (Trapattoni) – Wittler staubte zum 1:1 ab (30.). Das Team hatte plötzlich die Hosen voll, nur bei Kristandt lief es ganz flüssig (Breitner). Er beförderte das Runde zielgenau ins Eckige – 2:1 (31.). Lange hatte danach erst kein Glück, als er den Ball nicht aus dem Strafraum wegschlagen konnte. Dann kam auch noch Pech hinzu (Jürgen Wegmann), als er nicht den Ball, sondern den Gegenspieler traf. Elfmeter, Tor, 2:2 (35.). Dieser erneute Ausgleich interessierte speziell Wemmer so wie eine geplatzte Currywurst am Wattenmeer (Dieter Eilts). Das 3:2 (37.) gehörte zu 70 Prozent ihm und zu 40 Prozent (Ingo Anderbrügge) Stagneths klasse Flanke. Da 50 Prozent Sieg noch nicht die halbe Miete sind, (Völler) legte Jaensch per Kopf nach – 4:2 (49.). Dann forderte Wemmer: „Gib mich die Kirsche (Lothar Emmerich).“ Er bekam sie und traf zum 5:2 (62.). Sein dritter Treffer – für ihn und Klinsmann Gefühle, die wo man kaum beschreiben kann. Den Schlusspunkt setzte erneut Jaensch zum 6:2 (65.). Gewonnen – alles andere war primär!
Es spielten: Schmedemann – Schramm, Petersen, Stagneth (37. Müller) – Lapatzki, Jaensch (66. Markwardt), Wemmer, Woelk(75. Johannsen), Lange – von Malottki, Kristandt