Wenn Null nicht gleich nichts ist.
Die natürlichen Zahlen sind die beim Zählen verwendeten Zahlen 1, 2, 3, 4, 5, 6 und so weiter. Ein 3:1 Sieg im Fußball gibt drei Punkte, ein 1:2 gibt keinen Punkt. So weit alles natürlich: Oft wird auch die Null irrtümlich zu den natürlichen Zahlen gerechnet.
Die Null (Lateinisch nullus – keiner) ist ein Symbol für das Nichtvorhandensein von Elementen oder Gegenständen. Viele Kulturen haben nicht einmal die Null, weil sie sie nicht benötigen. Die Null bezeichnet keinen Wert. Ist sie tatsächlich nichts wert? Oder ist sie einfach nur missverstanden? Zugegeben: Null Tore des HSV 16 beim Auswärtsspiel in Wankendorf sind wirklich nicht viel und werden oft – nicht zu unrecht – mit Null Leistung gleichgesetzt.
Doch die Null bringt eine Zahl, die links vor ihr steht, dazu, mehr zu bezeichnen, als wenn sie allein stände. Sie macht also andere Zahlen wertvoller. Sie hat also doch einen Sinn. Und wo zweimal die Null steht, ist die Bedeutung noch größer. Oder warum ist James Bond ein Doppelnull-Agent und warum steht vor den so wichtigen Toiletten sonst die doppelte Null? So ist das Endergebnis zwischen dem HSV 16 und dem heimstarken TSV Wankendorf ein wichtiges 0:0. Durch die zweite Null bekommt der HSV 16 einen Punkt. Der reichte für die Tabellenführung und für die Gewissheit, dass man mit wenig auch zufrieden sein muss.
Von Malottki war es bestimmt nicht, als er in der zweiten Hälfte völlig freistehend vergab. Und Kahl war es noch weniger, als er kurz vor Schluss ebenso freistehend einen Elfmeter an den Pfosten setzte. Aber die Mannschaft kann zufrieden sein, da Torwart Schmedemann in der Schlussminute klasse parierte und so die defensive Null und damit den einen Punkt rettete.
Für einen großen Sprung ist der Punkt zu wenig, aber für einen kleinen Schritt genau richtig. 17 Schritte – Spieltage – sind es noch in der Saison. Ob der nächste ein großer Schritt wird? Das wird sich am Samstag ab 14 Uhr in Rendsburg herausstellen.
Es spielten: Schmedemann – Petersen, Stagneth, Hansen-Weidemann – Jaensch, Markwardt (76. Cakir), Lapatzki – Wemmer (86. Schramm), Kristandt (70. Lange), von Malottki, Kahl