Remis gegen (am Ende) glückliche Fortunen
Vor dem Spiel gegen den Tabellendritten wäre die Ligareserve des HSV wohl mit einen 2:2 zufrieden gewesen. Nach dem Schlusspfiff überwog aber zunächst die Enttäuschung über zwei verlorene Punkte.
Mit gewissem Abstand muss man jedoch von einem leistungsgerechten Unentschieden sprechen, denn trotz zweimaliger Heikendorfer Führung hatte Wellsee streckenweise die größeren Spielanteile.
Drückend war die Überlegenheit der Heimelf vor allem zu Beginn der Partie. Während der ersten Viertelstunde überquerte der Ball nur sehr selten die Mittellinie in Richtung Wellseer Tor. Glück für den Gast, dass einige gute Möglichkeiten der Fortunen ausgelassen wurden. Im Laufe der ersten Halbzeit verflachte die Partie zusehends, wobei nun auch der HSV II zu Chancen kam. Eine sehenswerte Flanke aus dem rechten Mittelfeld nutze Obels dann in der 43. zur überraschenden Führung per Kopf.
Nach der Pause gewann das Spiel an Intensität, denn die Fortuna drängte auf den Ausgleich und der HSV II nahm den Kampf an, erspielte sich sogar weitere Möglichkeiten. Wellsee hatte mehr Ballbesitz und häufiger die Chance zum Ausgleich – die Heikendorfer Tormöglichkeiten waren jedoch klarer. Sowohl Obels, der in der zweiten Hälfte ein starkes Spiel zeigte, als auch Kristandt (Innenpfosten) hatten das zweite HSV-Tor auf dem Fuß bzw. Kopf (oder der Schulter?). Schließlich war es aber Goalgetter Voß, der den Ball zum 1:1 (75.) über die Linie brachte. Jetzt wollten die Wellseer noch mehr und forcierten abermals ihre Bemühungen, rechneten dabei jedoch nicht mit der Abgewichstheit ihres Gegners. Hinten mit Kampf, vorne mit Geschick wurde nicht nur die Fortuna gestoppt, sondern in der 89. auch noch der erneute Führungstreffer herausgespielt. Für alle, die nicht zugegen waren, weil sie beispielsweise gerade Punsch wegbringen mussten oder so: Helms an der Mittellinie auf Hermsen, der auf den eingewechselten Rex, Rex auf den entgegenkommenden Obels, der wiederum auf Hermsen abtropfen ließ, der flankt aus vollem Lauf auf Helms, der inzwischen am Elfer per Kopf auf den freistehenden Kristandt verlängert, Kristandt eiskalt in die Lange Ecke: 1:2! Genau: Staffette!
Warum der Schiri daraufhin in den letzten drei Minuten sämtliche Wellseer Foulspiele ignorierte und nach dem Voß`schen 2:2 die Partie gar nicht mehr anpfiff, wird wohl die TaskForce des DFB in den nächsten Wochen klären können. Schade, Jungs, starker Kampf, tolle Mannschaftsleistung. Bester Spieler: ganz klar Jens Helms.
Ließen sich die Pizza schmecken:
Tim Ohlmann – Jonas Festersen, Gerrit Wilke, Björn Sydow – Axel Christoph (50. Maximilian Hermsen), Fabian Langhoff, Lars Degenhardt (35. Lars Behnke), Patrick Johannsen (80. Alex Rex), Jens Helms – M. Obels, Nils Kristandt
Mit von der Partie: Magnus Reif, Andreas Adomeit